Rutter: Requiem – 02./03.11.2019
Herzliche Einladung zur Aufführung des „Requiem“ von John Rutter an 02. und 03. November 2019, einmal in seiner liturgischen Funktion als geistliche Musik zur Totenmesse, ein weiteres Mal im Rahmen einer Geistlichen Abendmusik.
John Rutters „Requiem“ von 1985 gilt als eine der beliebtesten und meistaufgeführten Requiem-Vertonungen der letzten Jahrzehnte. Textlich greift Rutter teilweise auf die lateinischen Texte der Liturgie, erweitert diese aber um Psalmtexte in englischer Sprache („Out of the deep“, „The Lord is my Shepherd“). Das gleichermaßen schlichte wie berückend schöne Sopran-Solo „Pie Jesu“ ist sicher eines der Höhepunkte dieser ausdrucksstarken Komposition, die neben den Rutter-typischen eingängigen Melodien viele harmonisch-überraschende und rhythmisch-intensive Passagen aufweist. Die Version für Kammerensemble, bestehend aus Flöte, Oboe, Violoncello, Harfe, Orgel, Pauken und Glockenspiel entwickelt dabei einen ganz besonderen klanglichen Reiz.
Samstag, 02.11.2019, 18:30 Uhr, St. Michael, Göttingen: Gottesdienst zu Allerseelen
Sonntag, 03.11.2019, 18 Uhr, St. Johannis, Rosdorf: Geistliche Abendmusik
Am Sonntag erklingt als musikalischer Kontrapunkt zu Rutters „Requiem“ zusätzlich die romantische Orgelsonate Nr. 4 a-Moll von Josef Gabriel Rheinberger. Der erste Satz kreist um den sogenannten „tonus peregrinus“, einen außergewöhnlichen Psalmton, der bis zum II. Vatikanischen Konzils mehrere Jahrhunderte lang am Karsamstag zu den Klageliedern Jeremias gesungen wurde. Der zweite Satz, eine Pastorale, die Rheinberger später sogar noch für Oboe und Orgel bearbeitet hat, schlägt eine Brücke zum Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“), den Rutter im Rahmen seines Requiems vertont hat. Das Fugenthema des dritten Satzes, einer „fuga cromatica“, besteht aus einer absteigenden Linie aus Halbtonschritten, die in der musikalischen Rhetorik als „passus duriusculus“ („schmerzhafter Gang“) bezeichnet wird und sehr häufig in Requiem- und Passionsvertonungen Verwendung findet.